Verein


Institut

Mit seinem Bemühen, Kunst und Gestaltung, Kleinserie und Industrieprodukt gleichermaßen in qualitätsvoller Auswahl zu würdigen, nimmt das INTeF in Deutschland eine einzigartige Stellung ein und ist Ansprechpartner auch für Hochschulen und andere Institutionen.

Mensch und Technik

Anlässlich des Darmstädter Gesprächs Mensch und Technik und der Ausstellung auf der Mathildenhöhe unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss wurde das Institut für Neue Technische Form (INTeF) als erstes deutsches Designinstitut gegründet. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 10. Dezember 1952. Mit großer Intensität und Zähigkeit wurde von den Gründern des Vereins um den Namen gerungen. Es war schließlich der zusammenfassende Gedanke und Entschluss des ersten Vorsitzenden, S. K. H. Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein, diesen programmatischen Eigennamen „Institut für Neue Technische Form“ zu wählen. Dieser Name sollte auch in der Zukunft, in einer Zeit, in der das Wort Design eine Inflation erlebte und Designzentren der einzelnen Regionen in großer Zahl entstanden, unverwechselbar sein.

Gründungsmitglieder

Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein, Kunsthistoriker, Langen
Dr. Ludwig Engel, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt
Wilhelm Euler, Fabrikant (Firma Vitri), Nieder-Ramstadt
Dr. Gustav Feick, Stadtkämmerer der Stadt Darmstadt
Dr. G. E. von Hartmann, Fabrikant (Firma Römmler, Resopal), Groß-Umstadt
Otto Röhm, Unternehmer (Firma Röhm, Plexiglas), Darmstadt
Hans Roeder, Unternehmer (Ofenfabrik Roeder), Darmstadt
Gotthold Schneider, Buchhändler und Kunstvermittler, Darmstadt

Die Anfänge

Der erste Geschäftsführer des INTeF, Gotthold Schneider, kam von dem der Bekennenden Kirche nahestehenden Kunstdienst, der während der Jahre der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft als Publikations- und Ausstellungsrefugium der Inneren Emigration diente. Die humanistische Einstellung der Gründer prägt die Arbeit des INTeF bis heute. So sehr es sich schon früh erfolgreich um die Verbindung von Industrie und Gestaltung bemüht hat, so sehr hat es sich auch der Verbindung freier künstlerischer Form und angewandter Gestaltung gewidmet.

Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein definierte 1952 die Funktion des Instituts: „Die Endlichkeit, als Begrenzung und Erschöpfbarkeit unserer Lebensbedingungen, ist uns in jüngster Zeit deutlich sichtbar geworden. Die daraus sich ergebende Notwendigkeit, mit dem vorhandenen Kapital an Kräften und Reserven sparsam umzugehen, zwingt zu überlegtem Produzieren und Gebrauchen. Das war und ist der Ansatzpunkt für die Institutsarbeit. Auf diese Weise erhält der Name des Instituts neue Dimensionen.“

Sammlungen und Ausstellungen

„Zweck des Vereins ist, die Bedeutung guter Form bei industriellen und handwerklichen Produkten der Öffentlichkeit bewusst zu machen. Der Satzungszweck wird insbesondere durch Sammlung und Ausstellung guter industrieller Produktformen sowie durch Beratungen, Diskussionen und Vorträge verwirklicht, mit denen auf Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft sowie auf den Verbraucher orientierend eingewirkt werden soll.“

So heißt es in der Satzung des INTeF. Die Gründer des INTeF wollten eine Schausammlung in Anlehnung an die Sammlung des Museums of Modern Art aufbauen, die von den Zwängen des Einzelhandels befreit wäre. Hierzu entstanden seit 1952 umfangreiche Sammlungen zur Designgeschichte guter Industrie-Erzeugnisse, ergänzt durch einen breiten Querschnitt von Alltagsgegenständen.

Vorstand

Dipl.-Ing. Joachim Klie, 1. Vorsitzender
Dipl.-Des. Katrin Holst, 2. Vorsitzende
Dipl.-Ing. Thomas Ott, Schatzmeister

Beisitzer

Iris Bachmann
Hans-Henning Heinz
Sibylle Maxheimer
Anke Mensing
Jochen Rahe
Vera Röhm
Ursula Wenzel

Leitung

Dipl.-Ing. Ute Schauer / Geschäftsführerin

Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein im Comic von Konstantin Billing (entnommen aus: Kai Buchholz, Justus Theinert: Gestalt und Hinterhalt. Das Bauhaus im Spiegel der Mathildenhöhe, 2020)

2023 feiert das INTeF sein 70-jähriges Jubiläum.